Angeltour nach Themar

Autor: Marco Reindel

Marco mit seinem Fang
Marco mit seinem Fang




Es ist Anfang September und die Tage werden merklich kühler. Nach dem schlechten Wetter der letzten Wochen, dass einem die Lust zum Angeln ziemlich getrübt hat, ist die Vorfreude groß. Es geht nach Themar, zum Forellenhof. Hier möchte ich endlich meine ersten"Schritte" beim Fliegenfischen machen. Beim Raubfischguiding vor einigen Wochen an einem Kiessee, hat mich Kai´s Schwärmerei für diese Form des Angelns neugierig gemacht. Zudem war die Aussicht, auf jeden Fall mehr als einen oder zwei Fische in Portionsgröße mit nach Hause zu nehmen mehr als verlockend.

Forellenhof Themar
Forellenhof Themar

Wir trafen uns also am Sonntag gegen 7:00, um unter den Ersten am Forellenhof zu sein, der 8:00 öffnet. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn wir waren die ersten und konnten uns den besten Platz für das heutige Guiding sichern. Bei malerischen Bedingungen, die ersten Sonnenstrahlen brachen durch den morgendlichen Dunst, wurde die letzten Handgriffe an der Ausrüstung gemacht und dann konnte es losgehen. Kai´s Kaufempfehlung im Vorfeld erwies sich wie nicht anders zu erwarten als goldrichtig. Eine Rute der 5/6er AFTMA Klasse und die Entsprechende Rolle mit Großkernspule, dazu Backingline und Flugschnur waren super aufeinander abgestimmt. Das noch fehlende Vorfach bekam ich freundlicherweise von Kai und so konnten wir sofort mit den ersten Übungen beginnen. Was bei einem langjährigen Fliegenfischer wie Kai so spielend einfach aussah, erwies sich als echte Herausforderung an die Koordination. Nach mehreren Trockenübungen und kleinen Korrektureingriffen seitens Kai wurde ich dann endlich auf die Fische losgelassen.

Angelteich
Angelteich

Erwartungsgemäß konnte ich den Streamer, mit dem ich heute angeln sollte, nicht viel weiter als 5-8m auf das freie Wasser befördern, aber dafür waren wir ja am Forellenteich, denn da sind die Forellen "fast" überall. Schon nach ein paar Versuchen "knallte" es mächtig und ich hatte die erste Forelle am Haken. Ganz anders als beim normalen Spinnfischen ist man mit der Fliegenfischerei viel direkter am Fisch. Man spürt jeden Fluchtversuch viel intensiver und kann den Drill richtig genießen. Nun ging es Schlag auf Schlag und schon bald hatte ich einige Regenbogen- und auch Goldforellen gelandet.
Groß war die Freude, als ich auch noch 3 Bachforellen mit dem Streamer überlisten konnte. Nachdem es nach ca. 1,5h etwas ruhiger wurde (die Bisse blieben aus, oder waren extrem zaghaft), vielleicht auch Aufgrund der zahlreichen Angler, die mittlerweile am Gewässer waren, gab mir Kai den Tipp, den Streamer tief absinken zu lassen. Was dann passierte war unglaublich. Eine wie sich später herausstellte 2kg Lachsforelle nahm meinen Streamer voll und veranstaltete ein wahres Feuerwerk am Wasser. Heftige Fluchten und wilde Sprünge halfen aber alles nichts und so konnte ich das Prachtexemplar nach einigen Minuten sicher mit dem Kescher landen.

Fliegenfischen
Fliegenfischen


Ich habe schon Lachsforellen in ähnlicher Größe mit dem Spirolino an der Feederrute gefangen, aber so "nah am Fisch" wie mit der Fliegenrute habe ich mich diesen Räubern noch nie gefühlt. Während der gesamten Tour hatte Kai stets ein Auge auf das "Greenhorn" um Fehler gleich zu korrigieren und die richtige Technik gegebenenfalls nochmals zu demonstrieren. Auf der Rückfahrt wurde natürlich fast jeder Fisch nochmals diskutiert und ich musste wiederholt feststellen, dass das Fliegenfischen ein hohe Faszination ausübt und es mit Sicherheit nicht das letze mal war, dass ich mit der Fliegenausrüstung unterwegs bin.





                Kai, vielen Dank für diesen aufregenden Angeltag.


                             Petri Heil    Marco